Anton Pregenzer war ab 1920 Spielleiter in Rietz. Zu dieser Zeit mussten, ehe mit den Proben begonnen werden konnte, die einzelnen Rollen abgeschrieben und der Behörde zur Bewilligung vorgelegt werden. Geprobt wurde 2 - 3 Mal die Woche. Nach dem Krieg, der das Theaterleben zum Erliegen gebracht hat, wurden die Spieler von Lehrer Nagl und Lehrer Höpperger zusammengerufen und es wurde neu begonnen. Mit großem Erfolg wurde das Stück „s’Trauringl“ unter der Regie von Franz Schöffthaler aufgeführt. So ging es fortan herauf bis in unsere Zeit und hoffentlich mit großem Einsatz, Freude, und Eifer auch so weiter. Unser Verein zählt aktuell 33 Mitglieder, die abwechselnd immer wieder zum Einsatz kommen.

Tirol war seit jeher eines der führenden Länder im deutschsprachigem Raum bei der Pflege des Volksschauspieles. Die derben Bauernkomödien des 15. und 16. Jahrhunderts wurden im Laufe der Zeit von den Kunstdramen der Jesuiten abgelöst. Diese Schauspiele wurden meist von Geistlichen bearbeitet und unter das Volk gebracht, mit dem Zweck, die Rohheit der Landbevölkerung zu mildern und die Bauern einem mehr religiösen Leben zuzuführen. Schließlich war ja das in der damaligen Zeit neben Schulerziehung und Predigt das beste Mittel dazu. In Rietz spielte man 1749,1766 und 1792 den „Heiligen Antonius von Padua“ und 1766 und 1768 ein anderes Schauspiel dessen Titel nicht bekannt ist.

Nikolaus-, Weihnachts- und Dreikönigsspiele, sowie Osterspiele wurden gewöhnlich durch „wandernde Spieler“, die von Dorf zu Dorf und oft von Haus zu Haus zogen, aufgeführt und hießen „Unterkomödien“. So führte noch vor verhältnismäßig kurzer Zeit eine wandernde Spielgemeinschaft aus Rietz in Stams im Freien vor dem Kloster das Dreikönigsspiel auf. Den Höhepunkt erreichte die Theaterleidenschaft um die Mitte des 18. Jahrhunderts. Sie ergriff manche Gemeinde so stark, dass die Behörde einschreiten und zur Arbeit anhalten musste.

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